28 Mar 2012

What happens in Vegas...

... stays in Vegas. Normalerweise - aber ich will mal nicht so sein und auch mal von hier aus ein paar Zeilen schreiben.
Bellagio - Las Vegas
Nachdem sich der T-Shirtbestand meines Reisegepäcks inzwischen etwa verdreifacht hat, muss ich beim Packen für den morgigen Weiterflug meine Tetriskenntnisse aus vergangenen Zeiten aktivieren, um den ganzen Kram in die gute alte Aldi-Tasche zu quetschen. Unsere Westküstentour endet also leider mit dem heutigen Tag, den wir noch in vollen Zügen hier in Las Vegas genießen werden. Was Vegas angeht, so habe ich nach den insgesamt fünf vollen Tagen, die wir hier verbracht haben, gemischte Gefühle. Für alle, die mit der Stadt nicht so vertraut sind: die Stadt ist gerade einmal 107 Jahre jung und liegt mitten im Nichts. Wenn man mit dem Auto hierher fährt, so sieht man auf kilometerlangen Strecken nichts als Wüste und Steine (ganz nebenbei bemerkt ist die Fahrt schon ein Erlebnis für sich, da die Landschaft wirklich umwerfend schön und spannend ist). Man fährt also stundenlang durch die Wüste und stößt plötzlich auf pompöse Gebäude, blinkende Lichtermeere und hunderttausende partywütige Besucher. Da stehen an einer Straße, dem „Strip“, mal eben Paris, Venedig und New York, die Residenz Caesars, König Arthurs und und und.
Paris - Las Vegas
So beeindruckend der Strip mit seinen Luxushotels und Sehenswürdigkeiten auch sein mag,  vermisse ich doch eine Art Charme. Obgleich sich Menschenmassen in illustrem Treiben über die Gehwege drängeln, ist der Strip selbst seelenlos und kalt. Nicht falsch verstehen; alles ist wahnsinnig interessant und geht man nur ein paar Meter weiter von einem Hotel zum nächsten, tut sich einem wieder eine ganz neue Erlebniswelt auf, die Spaß macht und beeindruckt.
Allerdings habe ich nach unserem Umzug vom Hard Rock Hotel ins Four Queens doch noch etwas Charme in der Stadt gefunden. Weiter nördlich des Strips befindet sich Downtown Las Vegas, das „alte“ Viertel (wenn man bei einer 100 Jahre jungen Stadt überhaupt von „alt“ sprechen kann), wo unser (inzwischen viertes) Hotel hier liegt. Entlang der Fremont Street reihen sich hier die klassischen Casinos aneinander, in denen man die grauhaarigen Omis, die mit Brillenband und Dauerwelle hier ihre Rente verspielen, findet. Der winkende Neoncowboy, der schon den King hier begrüßt hat, zwinkert noch immer auf die Leute hinunter und die Hotels und Casinos hier scheinen von LEDs noch nicht so überzeugt zu sein und haben nach wie vor Millionen von bunten Glühbirnen. Beide Teile Vegas haben ihre Vorzüge und es gibt unzählige Dinge zu entdecken, aber jedem, der während seines Aufenthalts hier in einem Hotel auf dem Strip wohnt, würde ich einen Abstecher nach Downtown LV empfehlen.
Lustig ist hier übrigens auch das Fernsehprogramm. Man zappt sich abends von einer Reality-Show zur nächsten und sieht den „Dance Moms“ dabei zu, wie sie ihre neunjährigen Töchter zu kleinen Ballettmonstern machen, oder verfolgt bei „Top Shot“ zwei Gruppen von Waffenverrückten, die bei „Exhibition Shootings“ bestimmte Ziele treffen müssen, um Punkte zu sammeln. Dabei wohnen sie wie im „Bandhaus“ von DSDS zusammen und nominieren sich gegenseitig für den Rauswurf. Erwartet hatte ich für den großen Rauswurf dabei natürlich ein Duell, aber scheinbar sind diese selbst in den USA verboten und so ballern sich die Nominierten nicht die Birne weg. Schade; wenn schon, denn schon!
Da wir momentan leider kein kostenloses W-Lan in unserem Hotel haben, mache ich jetzt mal Schluss und schicke beste Grüße aus Nevada!

No comments:

Post a Comment

Wenn Du etwas kommentieren möchtest, musst Du bei "comment as - select profile" "Name/URL" auswählen und Deinen Namen eintragen. :-)

If you'd like to leave a comment, please choose "Name/URL" in the "comment as - select profile" field and fill in your name. :-)